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Die Punkte verknüpfen // connecting the dots

Wenn ich von mir ausgehe und mich ein wenig hinauslehne, behaupte ich, dass sich niemand von uns zu Beginn seines Lebens bewusst war, wohin die Reise geht, wie und warum. Wir sind losmarschiert - manchmal einem äußeren Ruf folgend, in Glücksfällen einem inneren. Wir trafen Entscheidungen, machten Erfahrungen, die sich in dem Moment wie Fehler anfühlten, erlebten bedrohliche Augenblicke, Ängste, Sorgen und Nöte. Oft wünschten wir uns, dass vieles anders verlaufen wäre, uns Erlebnisse erspart geblieben wären oder wir keine Zeit vergeudet hätten. So fühlen wir ganz oft in dem Augenblick, in dem wir leben.

 

Und dann, viel später, blicken wir zurück auf genau diese vergangenen Momente und überlegen uns, was und wo wir ohne sie heute, in diesem Moment, wären. Bei dieser Rückschau erkennen wir oft, dass diese Erlebnisse wie Punkte sind, die, wenn wir sie miteinander verbinden, ein sinnvolles Gesamtbild unseres Lebens ergeben. Nicht erst im hohen Alter lassen sich die Punkte zu einem klaren Bild verbinden. Hier ein Beispiel:

 

Während einer von vielen jungen Menschen auf dem Weg in Richtung akademischer Laufbahn unterwegs ist, durchkreuzt das Jahrhundertereignis 2020 seinen Weg. Für diesen jungen Menschen werden mit einem Mal alle Pläne zunichte gemacht, kein Ausland, kein Studium. Als Akt der Ratlosigkeit nimmt dieser junge Mensch einen Aushilfsjob als Hilfstrainer in einem Reitstall an, in dem er bisher selber trainiert hat. Als dieser junge Mensch täglich Geld mit seinem ursprünglichen Hobby verdient, überlegt er, nachdem sich die äußeren Umstände für seine ursprünglichen Pläne kaum gebessert haben, während seiner Zeit im Reitstall eine Berufsausbildung abzuschließen. Also beginnt er die Lehre, zwei  arbeitsintensive Jahre mit vielen Härten und Entbehrungen und Überwinden von Hürden. Während dieser Zeit zweifelt der junge Mensch oft daran, ob er seine Zeit und seine intellektuellen Fähigkeiten mit der Verfolgung seines Hobbys vergeudet anstatt einen angesehenen Beruf anzustreben. Nichtsdestotrotz hat dieser junge Mensch inzwischen eine fertige Berufsausbildung absolviert und Erfahrungen gesammelt, von denen er vor zwei Jahren nicht zu träumen gewagt hätte. Dieser junge Mensch hat sich letztendlich mit seinem Beruf selbständig gemacht und verfügt heute über die Freiheit seine weiteren Schritte unabhängig von äußeren Umständen zu gestalten. Eine Freiheit, die zu Beginn seines Weges nicht absehbar war und die er auf dem anderen Wege nicht erreicht hätte.

 

Nichts ist vergeudet, nichts ist umsonst, nichts ist unbedeutend, solange wir unser Leben und nicht das eines anderen leben. Erst auf der anderen Seite des Hügels werden wir erkennen, warum der Weg, wie wir ihn gegangen sind, notwendig war. Manches mag unvernünftig wirken, aber das heißt nicht, dass es sinnlos ist. Wenn wir die (Weg)Punkte verbinden, macht am Ende alles Sinn.

Looking from my point of view and taking a chance I state, that  at the beginning of life none of us was certain about life's destination, the how and the why. We started hiking - sometimes following a call from the outside, if we were lucky a call from inside of us. We made decisions, had experiences, which felt like mistakes at that time, went through threatening moments, fear, sorrow and misery. Many times we wished, that so much should have gone differently without certain experiences or that we simply should not have wasted time. We often feel like that in the very moment .

 

 

And then, very much later, we look back on the exact moments in our past and wonder, what we would have become without those and where we would be right now. Reflecting like this we often realize, that these experiences are like dots, which - once they are connected - make a meaningful picture of our lives. Connecting the dots is not only reserved for the advanced age. See this example:

 

While preparing for university education the once-in-a-hundred-years event in 2020 screwed up all plans for a whole generation and particularly for one young person. With one blow all plans of this young human are destroyed, no gap year in a foreign country, no university studies. Totally bewildered by these circumstances, this young person started a temporary training job in the horsestable, this person's former sports field. As the external factors did not change significantly during the following months this young human considers not just only earning money by executing the hobby but taking up an apprenticeship during the time working in the stable. So the apprenticeship starts, two intense years experiencing hardship and privation and overcoming obstacles. During all this time this young person often doubts, if the decision to pursue the hobby professionally instead of going for a respected profession was a waste of time and intellectual talent. Nevertheless this young person completed the apprenticeship and collected experiences, which could not have been dreamed of two years ago. Meanwhile this young human is self-employed in that particular field and is free to make future decisions without taking external circumstances into consideration. A kind of freedom, which could not have been foreseen at the beginning of the way and which would have been out of reach on any other path.

 

 

Nothing is wasted, nothing is in vain, nothing is insignificant, as long as we live our lives and not the ones of others. Only on the other side of the hill we will recognize, why the path was necessary in the way we went it. Something may seem unreasonable, but that does not mean, that  it is meaningless. Everything makes sense by connecting the dots.